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Kulinarischer Abend

Der kulinarische Abend im Felschbachhof stand ganz unter der Flagge Spaniens. Das gesamte Menü, das die Küchencrew in Absprache mit dem Präsidenten des Lions Club zusammengestellt hatte, wie auch die Weine, präsentiert in bekannt bewährter Manier von Michael Emig, und die Dekoration präsentierten sich unter diesem Thema.

Der Willkommensgruß im Felschbachhof zu Beginn des Abends lud beim Stehempfang zum Plaudern ein, wobei ein spanischer Sekt gereicht wurde, zu dem die Olivenspieße und die Avocadotaler mit Chili eine hervorragende Ergänzung bildeten. Nachdem die Gäste an den Tischen Platz genommen hatten, begrüßte Präsident Lars Stetzenbach nicht nur die Mitglieder des Clubs mit ihrem Anhang, sondern er konnte auch zahlreiche Gäste aus den befreundeten Clubs aus Birkenfeld und Idar Oberstein wie auch vom Rotary Club Kusel willkommen heißen. Darüber hinaus gab er zu Beginn der Veranstaltung Einblicke in die spanische Lebensweise und Essenskultur, die der ein oder die andere ja auch schon selbst im Urlaub entdecken und Parallelen zu diesem Abend feststellen konnte.

Die zahlreichen Tapas, die im zweiten Gang gereicht wurden, machten deutlich, wie wohlschmeckend und vielfältig die spanische Küche sich darstellt. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen verwöhnten den Gaumen in verschiedenen Zubereitungen von Gemüsen, Fleisch, Käse und Schinken. Diese Appetithäppchen entstanden bereits im 15. Jahrhundert, um u. a. die Wirkung von Bier und Wein zu minimieren. Größere Verbreitung erfuhren sie um das Jahr 1950. Die Tapas wurden ab dieser Zeit auch gerne gereicht, um die Gäste zum Bleiben zu animieren. Außerdem erfuhren die Gäste des Abends, dass die spanische Esskultur aus einer mediterranen Küche besteht, mit anderen Essgewohnheiten und Essenszeiten, die letztlich u. a. auch dem Klima geschuldet sind.

Die Erläuterungen zum passenden Wein gaben Einblicke in Spaniens Weinkultur von der Antike vor ca. 3000 Jahren, wo der Weinanbau begann, bis zur Schaffung von Qualitätsweinregionen in Spanien, die die bis dahin bestehenden Qualitätsprobleme spanischer Weine aufhoben. Neben der enormen Verbesserung der Qualität kamen auch neue Rebsorten hinzu, wodurch heute hervorragende Weine kreiert werden können. Mit ca. 80 % ist der Rotwein vorherrschend. Spanien ist das einzige Weinland in der EU, das die Weine nach der Zeit der Reife qualifiziert und nicht nach Grad Oechsle. So hat z. B. der Reserva eine Lagerzeit von 36 Monaten, der Gran Reserva von 60 Monaten. Der Sherry macht in der spanischen Weinproduktion nur noch 4 % aus. Spanien kennt ebenfalls strenge Regeln in der Wein- und Sektproduktion wie z. B. die Festlegung von Hauptrebsorten oder nur eine begrenzte Zulassung vom Ertrag pro Hektar.

Nach der Vorspeise zeigte sich auch die Hauptspeise als typisches spanisches Gericht: die Paella. Sie ist ebenfalls um 1500 entstanden durch die Mauren. Sie wird heute in vielen Variationen gekocht. Hauptbestandteil ist der Reis, der verfeinert und abgewandelt werden kann mit Meeresfrüchten, mediterranem Gemüse und Fleisch, vor allem Kaninchen und Hühnchen. Es gibt heute in Spanien ca. 3500 Kaninchenzucht-stationen, die im Jahr rund 60.000 t Kaninchenfleisch produzieren. Die Paella war ursprünglich ein einfaches Gericht in flacher Pfanne gekocht. Da sie immer beliebter wurde, wurde auch die Zutatenliste immer bunter und vielfältiger. In der Paella des heutigen Abends bildete der Reis mit Erbsen, Hühnchen, Scampi und fein abgestimmten Gewürzen ein hervorragendes Geschmackserlebnis. Der korrespondierende Wein, ein Cantarranas Verdejo, D. O. Rueda, passte in seiner Leichtigkeit sowohl zum Gericht als auch zur Stimmung des Abends. Dieser etwas grünlich schimmernde Weißwein ist auch hervorragend geeignet für die Terrasse im Sommer.

Die Crema catalana am Schluss des Menüs ist die älteste europäische Süßspeise aus Catalanien. Sie enthält einen geringeren Sahneanteil im Gegensatz zur Creme brulée und besticht durch einen Hauch

Zitrone. Zu dieser Süßspeise eignete sich hervorragend der gereichte Sherry, medium sweet. Allgemein enthält der Sherry 15,5 bis 17 % Alkohol und wird meist aus der Palominatraube produziert. Hier erinnert er an Haselnuss, ist samtig am Gaumen und bildet einen würdigen Abschluss dieses spanischen Menüs.

Durch die Erläuterungen zum Menü und den Weinen stellten die gereichten Speisen und Getränke eine harmonische Einheit dar, die Urlaubsgefühle und den Hunger nach Wärme und Sonne wach werden ließ. Darüber hinaus ergaben sich an den Tischen viele anregende Gespräche, die den Abend für die Beteiligten zu einem echten Erlebnis werden ließen. An dieser Stelle sei Lars Stetzenbach für die tolle Idee, der Küche des Felschbachhofs für die passende Umsetzung und Michael Emig für die bewährt kompetente Information zu den Weinen, ihre spritzige und kurzweilige Präsentation gepaart mit seinem umfassendem Wissen, ein herzliches Wort des Dankes gesagt. Es war ein wunderbarer Abend.

(L.F. H. Marx)